KÖNIZER ZEITUNG SEPTEMBER 2016DER SENSETALER REGION6Im Banne derPanorama-Wanderung auf dem Höhenweg von REGION – Sie zählt zu den beliebtesten Wanderungen im Gantrischgebiet: jene von der Gurnigel-Wasserscheide zum Stockhorn. Im Banne der drei Gipfel Gantrisch, Nünene ue und Stockhorn geniesst man unvergleich-liche Aussichten auf das Berner Mittelland bis hin zum Jura, auf die Berner Oberländer Alpenwelt und auf die Region Thunersee.Die Anreise zum Startpunkt im Gantrischgebiet darf nicht unter-schätzt werden. Mit der S-Bahn geht es durchs Gürbetal nach Thurnen. Dort am Bahnhof wartet das Postauto, das nach Riggisberg und weiter zum Startpunkt dieser Wanderung, die Gurnigel-Was-serscheide, führt. Das Wetter ist schön, im Bus müssen deswegen einige Aus ügler während der Fahrt in die Berge stehen.Dass die Höhenwanderung zum Stockhorn zu den beliebtesten zählt, zeigt sich bei der Haltestel-le Gurnigel-Wasserscheide. Die Mehrheit der Passagiere steigt nämlich dort aus und setzt sich Richtung Leiterenpass in Bewe-gung. Bereits an dieser Halte-stelle ist die Aussicht prächtig, der imposante Gantrisch und die Nünene ue schlagen so manchen Wanderer oder manche Wanderin in ihren Bann. Die Strecke führt vorerst auf ei-ner gut ausgebauten Strasse zur Alphütte Obernünenen. Ab dort geht es über den eigentlichen Bergwanderweg hinauf zum Leiterenpass. Es ist quasi ein «Warm-up» für das letzte Teil-stück hinauf zum Stockhorn. Kurz vor dem Leiterenpass eröff-net sich der Blick auf die Ober-länder Bergwelt beziehungsweise die verschiedenen Bergketten. Ein wunderbares Bild in der hell scheinenden Morgensonne. Eine gute Stunde dauert der nicht im-mer ganz einfache Aufstieg zu diesem ersten Aussichtspunkt auf 1905 Meter über Meer. Die erklommenen Höhenmeter in den Beinen geht es nun auf ei-nem schmalen Pfad sanft hinab Richtung Stockhorn. Der Gipfel präsentiert sich mit seiner eigen-tümlichen Silhouette noch im Gegenlicht der Sonne. Noch liegt das Ziel knappe dreieinhalb Stun-den Wanderzeit entfernt. Ent-lang der Gantrischkette führt der schmale Bergpfad über Wiesen und durch Geröllkegel fast ge-radeaus. Wer mit offenen Augen und Ohren wandert, erlebt eine eindrückliche Alpen ora und -fauna sowie natürlich den un-vergleichlichen und imposanten Gipfel des Stockhorns. Ein Blick zurück zeigt: Der Gantrisch und die Nünene ue bleiben stets im Blickfeld der Wandernden.Eine knappe Stunde dauert die Wanderung auf dem schmalen Pfad zur «Schilterwang» auf 1840 Meter über Meer. Die bei-den den Ausgangspunkt beherr-schenden Berge sind mittlerweile Der Wanderweg führt zwischen der Nünenefl ue und dem Gantrisch auf den Leiterenpass.SEPTEMBER 2016 KÖNIZER ZEITUNG DER SENSETALERREGION7anderen ist es eine Zaunleiter oder eine (Stachel-)Draht-Sperre. Keine Dreiviertelstunde später wartet mit der «Chuelouene» ein besonders schön gelegener Alp-weiler. Hier bietet sich die Mög-lichkeit, eine kleine Erfrischung mit auf den Weg zu nehmen. Ne-ben Kühen tummeln sich eben-falls Ziegen nahe des Wander-wegs und werfen dabei den einen oder anderen kecken Blick auf die Vorbeiziehenden. Ohne grosse Anstrengungen geht es auf dem schmalen Wanderpfad Richtung «Obere Walalp». Dort lässt sichs wunderbar rasten, denn kurz nach der eigentlichen Sennerei bieten verschiedene grosse Fels ndlinge günstige Sitzgelegenheiten und eine wunderbare Sicht auf das Stockhorn. Aufmerksame Wan-derer erhaschen dort vielleicht sogar einen Blick auf einen Adler oder auf ein paar Gämsen.Diese Rast ist wichtig. Denn nun folgt der unbarmherzige Aufstieg zum Ziel der Wanderung: dem Stockhorn. Vorderhand geht es bis zur «Baachegg» (1840 Meter über Meer) noch ziemlich mode-rat hinauf. Dort verheisst der Weg-weiser der Berner Wanderwege dann einen fünf Viertelstunden dauernden Aufstieg – schliesslich geht es hinauf auf 2190 Meter über Meer. Gottlob wurden auf dieser Strecke mit Holzbalken Tritte angelegt, was den Aufstieg deutlich leichter macht. Entlang der Nord anke bietet sich im-mer wieder die Gelegenheit, das atemberaubende Panorama mit Blick auf die Region Thunersee und auf das Gürbetal sowie auf das Berner Mittelland bis hin zum Jura zu geniessen. Und natürlich rücken auch wieder der Gantrisch und die Nünene ue ins Blickfeld. Endlich oben auf dem Gipfel an-gekommen, geniesst der Wande-rer als Belohnung eine eindrück-liche Rundumsicht auf die wilde Bergwelt und das zivilisierte Un-terland. Die Ausblicke auf dieser Wanderung sind ohnehin jeden Schritt, jeden Höhenmeter und jede damit verbundene Anstren-gung wert… Martin HaslerDie WanderfaktenDistanz: 11 KilometerWanderzeit: 4,5 Stunden (ohne Pausen)Auf-/Abstieg: 909/352 MeterAnreise: Mit der S-Bahn bis Thur-nen im Gürbetal, Umstieg auf Bus Richtung Riggisberg–Gurnigel–Schwarzenburg (Haltestelle Gur-nigel-Wasserscheide)Rückreise: Von der Bergstation Stockhorn zu Fuss oder mit Draht-seilbahn nach Erlenbach, Regional-zug Richtung SpiezVerpfl egungsmöglichkeiten: Alp-hütte Obernünenen, Bergrestaurant Stockhornaus dem Blickfeld verschwun-den, dafür reckt sich das impo-sante Stockhorn nun noch viel eindrücklicher dem Himmel ent-gegen. Da die Wiesen entlang des Wanderpfads im Besitz von verschiedenen Alp wirtschaften sind, müssen immer wieder Zäu-ne überwunden werden. An einer Stelle wartet beispielsweise ein einfaches Wandergatter, an einer drei Gipfelder Gurnigel-Wasserscheide zum StockhornImmer wieder das Ziel im Blickfeld: das Stockhorn. | Fotos: MH
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